Foto: Christa Strobl

Mit ihrem eigenen Salon hat sich Angelina Niggas-Stanic vor 25 Jahren einen Lebenstraum erfüllt.
Jetzt gibt sie ihre Begeisterung und die positive Lebenseinstellung an ihre Lehrlinge weiter.

Ein Vierteljahrhundert: Angelina Niggas-Stanic kann es selbst kaum glauben, dass sie nun schon so lange in ihrem eigenen Geschäft steht. „Friseurin zu sein war immer mein absoluter Traumberuf”, erzählt sie. „Deshalb bin ich auch gleich nach der Schule nach Graz, um meine Ausbildung zu machen.” Nur wenige Jahre später, 1993, übernimmt sie als frischgebackene Mama den Salon ihrer ehemaligen Chefin und startet damit voll durch.

Auf und ab.
Seitdem ist viel passiert und trotz des Trubels um ihre Person bleibt die Chefin auch nach 25 Jahren noch sehr bescheiden: „Es war in den letzten Jahren nicht immer nur lustig, es hat definitiv auch schwierige Zeiten gegeben. Vor allem die Umstellung auf den Euro war eine echte Herausforderung für mich. Die Preise sind so schnell gestiegen und nachdem die Löhne bezahlt waren, ist da nicht mehr viel übrig geblieben. Auf Dauer war das sehr frustrierend“, erinnert sie sich zurück. Doch an ihrer Freude zum Beruf hat das nichts geändert. Es ging wieder bergauf und heute gibt es wohl keinen Hitzendorfer, der den ‚Frisiersalon Angelina’ nicht kennt.

Extra viel Feingefühl.
Die Ausbildung ihrer Lehrlinge liegt ihr dabei ganz besonders am Herzen. „Seit ich das Geschäft habe, waren immer Lehrlinge bei mir”, erzählt sie. Probleme Nachwuchs zu finden, kennt sie daher nicht. „Es braucht halt auch ein bisschen Verständnis für das Alter. Wir waren alle einmal jung und wissen, dass man da noch andere Dinge im Kopf hat”, lacht sie. „Aber ich habe wirklich immer Glück gehabt mit meinen Mädchen. Viele arbeiten heute erfolgreich als Stylistinnen, manche haben sogar ihren eigenen Salon aufgemacht”, ist sie zu Recht stolz. Die positive Stimmung im Team merkt man auch bei unserem Fototermin: Schnell werden der Chefin noch einmal die Haare gerichtet, damit am Ende auch alles perfekt sitzt.

Ehrlich und direkt.
Und was ist nun das Schönste an ihrem Beruf? „Der glückliche Gesichtsausdruck von einem Kunden, wenn er mein Geschäft verlässt”, findet Angelina Niggas-Stanic. „Und wenn man weiß, da hat man jetzt das ‚gewisse Extra’ geschafft, damit sich die Person wohlfühlt.” Damit das auch so bleibt, besucht sie mit ihrem Team regelmäßig Fortbildungen. Aktuell im Trend: „Blond, blond, blond“, verrät der Profi. Das empfiehlt sie aber nicht jedem: „Ich fühle mich viel mehr als ‚Haargesundpfleger’ und würde nur zu Dingen raten, die sich auch wirklich umsetzen lassen. Da muss man einfach ehrlich zu den Kunden sein“, erklärt sie. Und nicht nur das ist eher untypische für ihre Zunft. Denn noch eine weitere Sache kann die Friseurmeisterin nicht leiden: „Ich hasse Klatsch und Tratsch. Die Kunden können mir zwar gerne alles erzählen, aber sie können sich auch darauf verlassen, dass das nicht unser Geschäft verlässt. Da kommt nämlich nie etwas Gutes dabei raus”. Und genau deshalb vertrauen so viele Kunden nicht nur in Sachen Styling auf ihre Hitzendorfer Lieblingsfriseurin.