Foto Strobl
Seit Juli hat Gerlinde Knauer das Physikalische Institut im Ortszentrum von Hitzendorf übernommen. Was ihr an ihrer Arbeit am meisten Freude bereitet und wie sie den Alltag zwischen Familie und Karriere meistert, verrät sie im Gespräch.
Job und Familie unter einen Hut zu bringen ist für viele von uns nicht gerade immer einfach. Wenn man aber mit Gerlinde Knauer spricht, merkt man schnell, wie viel Power diese Frau hat: Neben ihren drei Firmenstandorten hilft sie auch in der Praxis ihres Mannes und kümmert sich um die beiden Kinder Alexandra und Mauritius. Mit der Gemeinde Hitzendorf verbindet sie da eine lange Geschichte – bereits 1995 begann Sie hier mit der Tätigkeit des Heilmasseurs. 2005 folgte dann der Schritt in die Selbstständigkeit und die Ausbildung zur Fußpflege und Kosmetik. Das Triklinium ist bis heute eine wesentliche Anlaufstelle für viele Bewohner, wenn es um Therapie, Massage oder Fußpflege geht. „Das Arbeiten mit Menschen hat mir immer schon großen Spaß gemacht, deshalb mache ich meinen Job auch so gern“, erzählt die Unternehmerin. Dass ihr Betrieb in den nachfolgenden Jahren immer größer geworden ist, hat aber auch mit ihrer persönlichen Geschichte zu tun. 2010 kam Tochter Alexandra auf die Welt, zwei Jahre später der kleine Mauritius. Kurz darauf hat sich das Leben der Familie entscheidend verändert: „Seit seinem 2. Lebensjahr ist Mauritius wegen seiner Erkrankung auf den Rollstuhl angewiesen und braucht dementsprechend mehr Betreuung“, so Knauer. Beruflich stand sie in dieser Zeit vor der Wahl: „Entweder ich ziehe mich komplett aus dem Geschäft zurück oder ich lagere an meine Mitarbeiter aus und vergrößere mich“, fasst sie zusammen. Für Gerlinde Knauer keine schwere Entscheidung: 2015 eröffnet sie die zweite Standortfiliale in Graz.
Mittlerweile beschäftigt sie in ihren Betrieben 11 Mitarbeiter. „Die meisten sind aus der Region und mir ist es ganz wichtig zu betonen, dass es nur mit der Stütze guter Mitarbeiter möglich ist so zu arbeiten“, so die Heilmasseurin. Mit der Übernahme des Physikalischen Instituts von Christoph Schützinger im Juli kam schließlich der dritte Standort dazu. „Die Selbstständigkeit bedeutet natürlich viel Arbeit, aber sie ermöglicht mir auch eine Flexibilität und Freiheit, die ich für meine Kinder nutzen kann“, erklärt sie. Und diese Zeit wird dann auch ganz intensiv miteinander genutzt. „Mehrmals im Monat gehen wir gemeinsam Schwimmen, wir musizieren und verbringen die Freizeit in der Natur bzw. bei der gemeinsamen Jagdausübung, die uns viel bedeutet. Erst heuer habe ich die Prüfung zum steirischen Jagdaufsichtsorgan gemacht“, schwärmt Knauer. So tankt sie dann die nötige Energie, die es für den Alltag braucht.