Fotos: Christa Strobl

Elf Hitzendorfer Gastrolokale sind seit dem 1. Mai rauchfrei. Eigene Raucherloungen und die Gästgärten laden aber weiterhin auch rauchende Gäste zum Verweilen und Genießen ein.

Schlussstrich
Wer kennt es nicht: Der Kellner kommt endlich mit dem lang ersehnten Schnitzel um die Ecke und noch ehe man die Gabel an der Panier ansetzen kann, löst sich der Heißhunger durch den lästigen Zigarettenrauch vom Nebentisch in Luft auf. Auch wenn das Rauchen in Gasthäusern eine lange Tradition hat, fühlen sich immer mehr Menschnen von dem blauen Dunst gestört. Nicht nur die Geruchsbelästigung, sondern allen voran der gesundheitliche Aspekt sorgt landesweit bei immer mehr Gästen für Naserümpfen. Das „Don’t smoke“-Volksbegeren zeigt mit fast 600.000 Unterschriften deutlich auf, dass das Qualmen in Gasthäusern bei vielen Mitbürgern auf Ablehnung stößt.

Selbstinitiative
Auf Bundesebene ist nach wie vor keine finale Lösung in Sicht: Noch bis zum 8. Oktober haben Österreicherinnen und Österreicher die Möglichkeit, das Volksbegehren zu unterzeichnen. Die Hitzendorfer Gastronomen haben das Warten jedoch schon lange satt. Aus diesem Grund haben sich elf von in Summe zwölf Hitzendorfer Gastrobetrieben dazu entschlossen, seit dem 1. Mai rauchfrei in die Zukunft zu starten. „Höchste Zeit, der Gesundheit mehr Beachtung zu schenken“, lautet die gemeinsame Devise. Für ein paar der Gastronomen ist das rauchfreie Konzept allerdings kein Neues: „Das Hotel & Tennis Riederhof ist bereits seit vier Jahren rauchfrei“, erzählt Inhaber Andreas Holzmeister stolz. Nur ein einziges Lokal wollte den Schritt nicht wagen, aus Angst, Stammgäste zu verlieren.

Positives Feedback
Keine Kosten und Mühen wurden gescheut, um das gemeinsame Projekt „Hitzendorf wird rauchfrei“ bestmöglich umzusetzen. „Wir bekommen von Gästen fast ausschließlich positives Feedback zu unserer Umstrukturierung. Wir haben durch das Rauchverbot auch keine Stammgäste verloren, im Gegenteil“, freut sich Andreas Fürndörfler vom gleichnamigen Gasthaus. Obwohl fast die Hälfte der Gastronomen selbst gelegentlich zum Glimmstängel greift, will man nun mit gutem Beispiel vorangehen, um Nichtraucher vor Passivrauch zu schützen. Um aber die rauchenden Gäste nicht völlig vor den Kopf zu stoßen, wurden in den elf Lokalen eigene Raucherloungen errichtet, auch in den Gastgärten wird Rauchen weiterhin geduldet.

Vorzeigemodell
Anstatt auf Regierungsbeschlüsse zu warten, haben die elf Gastronomen mit der Selbstinitiative „Hitzendorf wird rauchfrei“ die Zügel in die Hand genommen und nach den Wünschen und Bedürfnissen der Gemeindebürger gehandelt. Gedankt wird ihnen mit positivem Feedback und neu gewonnenen Stammgästen.