Foto Christa Strobl
Die Kirchenwirtin von Hitzendorf, Ilse Pötscher forscht neuerdings in Sachen „Österreich“. Eine in Vergessenheit geratene Weinsorte, namens „Österreich Weiß“, seinerzeit in der k. u. k. Monarchie sehr geschätzt, wird zur Freude der interessierten Weingenießer wieder ausgeschenkt.
Mit einer befreundeten Radlerrunde hatte sie die Gegend zwar schon früher erkundet. Dass sie hier einmal als Wirtin wirken wird, war damals noch nicht absehbar, ist heute für die Hitzendorfer jedoch eine schöne Bereicherung. Zur Hitzendorfer Kirsche wollte man ein weiteres Thema in die örtliche Gastronomie bringen und so kam die Erzählung eines Radlerkollegen gerade richtig, er habe im Burgenland einen Wein getrunken, welcher ursprünglich aus dem Österreichgraben (Ortsteil zwischen Hitzendorf und Altreiteregg) stamme.
Mit Leuchten in den Augen erzählt Ilse, dass sie sich sofort auf den Weg ins östliche Nachbarbundesland aufgemacht hat. Nach eingehenden Recherchen vor Ort, konnte man sich mit dem burgenländischen Winzer darauf einigen, dass die gesamte Ernte des Rieds (je nach Jahrgang entspricht das ca. 2000-5000 Liter Wein) direkt an seinen ursprünglichen Herkunftsort und von dort ab Hof und im Gasthaus verkauft werden kann.
So kann man heute exklusiv bei der Hitzendorfer Kirchenwirtin ein Glas des geschichtsträchtigen Rebensaftes genießen. Weinkellerbegehungen im historischen Gewölbekeller des „ältesten Hauses“ von Hitzendorf (Bj. 1492) mit Filmvorführungen über die Geschichte des edlen Tropfens und anschließendem Mittagessen in der rustikalen Gaststube gibt es auf Bestellung. Ein markierter Wanderweg vorbei an den Hitzendorfer Schlössern und durch „Österreich“ rundet das schöne Gesamterlebnis ab.
Ilse Pötscher kommt ursprünglich aus Oberwölz. Als eine von fünf Geschwistern absolvierte sie dort die Pflichtschule und hat gleich danach das erste Mal über’s Gaberl geschaut. In der Haushaltungsschule von Maria Lankowitz wurde sie zur Köchin und Kellnerin ausgebildet.
Nach einigen Stationen in der Gastronomie in der Ober- und Weststeiermark trat Rudi, ein fröhlicher und unbeschwerter Musikant und Bauer, in ihr Leben. Für Ilse und Rudi war Hitzendorf eine Sympathieentscheidung. Man war auf Anhieb in das Haus Schwentner und in den Ort verliebt: „ Wir leben hier im Paradies…“