Foto: Christa Strobl
Die Jagdhornbläser Hitzendorf rund um ihre Gründungsobfrau Elisabeth Anhofer haben sich erst 2012 zusammengefunden, was aber nicht vor großer Nachfrage und Erfolg „schützt“.
Als die beiden Töchter, heute neun und sechs Jahre alt, aus dem Gröbsten heraus waren, schritt Anhofer zur musikalischen Tat, scharte neun Mitstreiter mit starken Lungen und feinem Gehör um sich, und schon waren die Jagdhornbläser Hitzendorf geboren. Und erst kürzlich, da waren sie gerade erst drei Jahre zusammen, kehrten sie von einem internationalen Treffen von mehr als siebzig Ensembles im Salzburgerischen mit einer Goldmedaille nach Hause. Bewertungskriterien waren Auftreten, Interpretation und vor allem Authentizität, und da stimmt bei dieser Formation einfach alles. Das leuchtendste Beispiel ist die „Chefin“ selbst.
Standorttreu
Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Michlbach begleitete Elisabeth ebenso wie ihre beiden Schwestern schon von Kindesbeinen an den Vater auf die Jagd (alle drei sind sie mittlerweile begeisterte Jägerinnen). Auch an Standorttreue mangelt es ihr keineswegs, hat sie doch mit ihrer Familie ein Haus in Michlbach gebaut und ist sie seit Antritt ihrer Lehre als Bedienstete der Marktgemeinde im Bürgerservice tätig. Viele haben sie schon als Standesbeamtin kennengelernt und hoffentlich in guter Erinnerung.
Die Funktion des Jagdhorns, nämlich jene zur Verständigung unter Jägern auf Entfernung, ist längst in den Hintergrund getreten, die Tradition des Jagdhornblasens jedoch blüht. Und wenn die Kunst so weit gediehen ist wie bei den Hitzendorfern (auch ein paar Kollegen aus Seiersberg gehören der Formation an), dann ist auch die Nachfrage und leider auch die Kilometerzahl für die Anreise zu den Konzerten entsprechend groß. Regelmäßige Auftritte in Hörfunk und Fernsehen tragen das Ihre dazu bei. Vor wenigen Tagen waren sie auch bei der offiziellen Eröffnung des Aufsteirern in Graz auf der Hauptbühne zu sehen und horen! Aber als ihre primäre Aufgabe sehen die Musikanten die Betreuung des Hegegebiets 7, das in etwa den Gemeindegebieten Hitzendorf und St. Bartholomä entspricht.
Traditionspflege
Familienpflege ist vielleicht die beste Traditionspflege. Mindestens zwei Mal in der Woche ist Elisabeth im Wald anzutreffen, und nicht selten sind ihre Kinder Anna und Pia mit von der Partie. Die beiden haben wahrscheinlich schon mehr Rehe gefüttert als Gleichaltrige welche gesehen haben. Und ehe man sich’s versieht, spielen eines Tages gleich drei Anhofers in den Reihen der Jagdhornbläser.