Foto: Christa Strobl
Nur 10 % überleben einen akuten Herzstillstand. Bis zu 70 % mehr Überlebende könnte es geben, wenn die Menschen in Sachen Erste Hilfe und Wie-derbelebung besser ausgebildet wären.
Das sind die traurigen Fakten, die Michaela und Dr. Wolfgang Hansel dazu bewogen haben, eine Initiative zu starten.
„Kinder lernen Leben retten“ heißt das begrüßenswerte Projekt, in dem es darum geht, das Thema Wiederbelebung schon im Kindesalter zu trainieren. Der ERC (Europäischen Rat für Wiederbelebung) formulierte dazu im Jahr 2015 folgendes: „Einer der wichtigsten Schritte, um die Ersthilferate und damit weltweit das Überleben nach Reanimation zu steigern, ist, Schulkinder zu unterrichten“. Damit soll gewährleistet wer-den, dass Wiederbelebung zu einer geläufigen Kulturfähig-keit wird, über die man nicht groß nachdenken muß.
Familie Hansel, die mit ihren beiden Töchtern Anika und Svenja in Stein zuhause ist, startete heuer im Frühjahr mit einer kindgerechten Aufarbeitung des Themas in den 3. und 4. Volksschulklassen in Hitzendorf. Das Projekt hat dank der guten Zusammenarbeit mit der Schulleitung sehr gut funktioniert. Somit wurde Hitzendorf zur Pilotgemeinde. Bald ließen sich Eltern im Jugendzentrum von ihren Kindern „wiederbeleben“, der Gemeinderat samt der Frau Bürgermeisterin haben sich gegenseitig „reanimiert“.
Von Hitzendorf aus wurden bereits im Bezirk Deutschlandsberg interessierte Berufsgruppen wie das LKH-Personal, Sozialarbeiter und Sanitäter instruiert, die Idee weiterzutragen und aktiv zu werden. In Ausarbeitungsphasen befinden sich die Gemein-de Hönigtal und der Bezirk Feldbach. Das erklärte Ziel ist eine flächendeckende, gesetzliche Regelung, um das Thema Wiederbelebung während der gesamten Schulzeit verpflichtend zu unterrichten.
Dr. Wolfgang Hansel, von Be-ruf Anästhesist im Privatklinikum Ragnitz und seine Frau Michaela, stv. Direktorin der privaten Krankenpflegeschule HIP in Graz, haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt.
Am 18. Oktober konnten 140 Kinder aus insgesamt 3 Volks-schulen (Hitzendorf, St. Ste-fan ob Stainz, Rassach) und den Hitzendorfer Kindergärten in der Kirschenhalle ihre Kenntnisse im Wiederbeleben an professionellen Reanimationspuppen sowie ihren eigenen Stofftieren und Teddies demonstrieren. Servus TV war live dabei und die Vernetzung mit dem Zivilschutzverband, Styria Vitalis, dem Vereine: „Große schützen Kleine“ sind weitere wichtige Schritte zur Bewußtseinsschaffung in der Bevölkerung.