Foto: Strobl

Josef Pfleger, der Kunst-Allrounder aus Hitzendorf, Ortsteil Rohrbach, ist ein Alleskönner, dem ganz bestimmt nie langweilig wird. Er will mit seinen künstlerischen Stoffen nicht nur nach China expandieren, sondern geht sogar unter die „Sackerlmacher“.

Die Kunst zieht sich wie ein roter Faden durch sein ganzes Leben. Angefangen hat Josef Pfleger mit der Malerei bereits vor knapp 30 Jahren. Und damals hätte er sich bestimmt nicht vorstellen können, was da noch so alles kommt: Denn neben seinem eigentlichen Brotberuf in einem technischen Unternehmen ist er nun auch noch Moderator, führt eine Eventagentur und ist sogar unter die Kleidermacher gegangen. Und gerade Letzteres ist für Pfleger momentan ein wirklich großes Projekt.

Aus Kunst wird Stoff.

„Angefangen hat eigentlich alles rund um die Stoffe mit einem Kunden, der in einer meiner Ausstellungen vor etwa sieben Jahren ein Bild wegen der schönen Farbe kaufen wollte. Ich sagte ihm, er solle das Bild doch bitte wegen der Aussage dahinter kaufen. Doch da wurde nichts draus. Ich habe ihm das Kunstwerk nicht verkauft.“ Dann kam bei Pfleger eine Idee auf: Wieso nicht gemalte Motive auf Stoffe bringen. So kann sie dann jeder kaufen, dem sie gefallen. Gesagt, getan: Es folgte in Zusammenarbeit mit Christian Hörl seine erste Kollektion – bestehend aus vier Bildern, die auf 130 Kleidungsstücke gebracht wurden.

Die Lipizzaner.

Bald folgte ein Design, dem ebenfalls ein Bild zu Grunde liegt und zwar, die Zeichnung der Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule bzw. des Bundesgestüts Piber. Diese Pferde auf den exquisiten Getzner-Stoffen gibt es mittlerweile in unterschiedlichen Webungen und mehr als zehn Farben. Der Stoff ist eine der Grundlagen für das geschützte Lipizzanerdirndl, das weit über die Grenzen der Steiermark, ja sogar über die Grenzen Europas bekannt ist. Die Nachfrage nach diesem „Edition-Stoff“, wie er bei der Trachtenschneiderei Pachatz in Köflach genannt wird, ist anhaltend groß. Zusätzlich wird mittlerweile die Spanische Hofreitschule mit Schals, die aus den Stoffen mit den Lipizzanerpferden gefertigt sind, beliefert. Diese Schals werden sogar nach Japan, China, Italien und vor allem nach Spanien gerne als Geschenk oder Mitbringsel mitgenommen. Ein Siegeszug, auf den Pfleger auch selbst aufspringen will: Auch er plant mittlerweile selbst nach China zu exportieren …

Projektplanung.

Pflegers Werke sollen wortwörtlich auch „Kraftstoff“ für so manche musikalischen Projekte sein: So werden zum Beispiel die Musikgruppen Lipizzaner Heimatklang, das Gleinalmtrio und im Herbst zum 25-Jahr-Jubiläum auch der Gradner Gsang mit Stoffen aus Pflegers Motiven ausgestattet. Und auch die Zusammenarbeit mit der Modemarke ardea luh in der Grazer Sporgasse sorgt dafür, dass der Künstler immer im Gespräch bleibt.

Der „Sackerlmacher“.

Aber all diese Dinge sind dem Alleskönner immer noch nicht genug. Und so sprudeln immer wieder neue Ideen und Projekte aus dem Oststeirer. Sein neues Projekt widmet sich zur Abwechslung einmal nicht der Kunst, sondern der Umwelt: Pfleger sagt dem Plastiksackerl den Kampf an und hat ein eigenes sogenanntes „Gesundes Sackerl“ entwickelt, das vor allem für die steirischen Reformhäuser entwickelt wurde. „Dieses Sackerl ist GOTS-zertifiziert. Der ,Global Organic Textile Standard’ ist als weltweit führender Standard für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern anerkannt. Auf hohem Niveau definiert er umwelttechnische Anforderungen entlang der gesamten textilen Produktionskette und gleichzeitig die einzuhaltenden Sozialkriterien“, betont Pfleger. Und man darf sich sicher sein: Auch das wird nicht sein letztes Projekt bleiben …