Foto: Christa Strobl
Mit seinem Firmensitz ist das Unternehmen ein paar Häuser weitergezogen, mit dem Junior eine neue Generation am Ruder und mit der neuen Pro-duktlinie ein Hauch von Kunst ins Handwerk ein-gekehrt. Die beiden Malermeister Kopp sorgen seit vierzig Jahren für gelungene Streichresultate in der Region.
Auf dem Haus gegenüber der Brückenwaage prangt nur noch der Namenszug, wer Farbe in sein Leben bringen will, ist jetzt gleich hinter dem alten Feuerwehrhaus an der richtigen Adresse. Dort nämlich hat Wolfgang Kopp sein Basislager aufgeschlagen, nachdem er im Sommer 2012 als selbständiger Unternehmer in die Fußstapfen bzw. Pinselstriche seines Vaters Erwin gestiegen ist.
Die Frage der Berufswahl hat sich für den einzigen Sohn – eine Schwester gibt es auch noch, die entwirft Kirschendirndln – nie gestellt, lag ihm doch das anstreichende Metier offenbar in den Genen. Kaum dass er laufen konnte, wollte er schon Maler werden, brachte sich bereits als Knirps ins Familienunternehmen ein und stellte mit achtzehn Jahren als jüngster Malermeister der Republik einen Rekord auf, den er nach wie vor hält und der ihm auch nicht so leicht zu nehmen sein wird.
Illusionsreich
Dass ein Unternehmen, wenn es erfolgreich sein will, sei-nen Finger stets am Puls der Zeit haben muss, ist bei den Kopps gelebte Praxis. Damit ist weniger Wolfgangs Engagement bei den Innungen von Bund und Land gemeint, son-dern vielmehr seine durchaus strapaziöse Fortbildung, die er aber als zukunftsträchtige Investition sieht. So etwa fährt er alle zwei Monate für eine Woche an die Akademie für Wandmalerei in München. Diese auch Illusionsmalerei genannte Disziplin erweckt den Eindruck von Dreidimensionalität und ist bei uns zwar noch nicht so stark verbreitet wie in romanischen Ländern, doch gibt es auch hierzulande schon erste Aufträge. Wer sich dafür interessiert, für den öffnet Kopp gern seine Tore und gibt Einblick in sein pinselakademisches Schaffen.
Einer nicht gerade katholischen These gemäß werden gute Taten schon zu Lebzeiten vergolten. Das Haus Kopp kann eine solche Ansicht untermauern. Die vielen Stunden, die der kleine Wolfgang seinem Vater zur Hand gegangen ist, gibt Erwin nun dem Sohn zurück (Ganz aufhören könnt „ich eh net!“), damit dieser den Familienkreis – Frau Nina, Tochter Lisa (14) und Sohn Noah (11) – ausreichend pflegen kann.