Foto Christa Strobl

Er ist nicht weit von dort aufgewachsen, wo vor 2015 Jahren eine berühmte Krippe stand. Jetzt steht der junge Mann am Adventmarkt von Hitzendorf und palavert in deutscher Sprache mit den hiesigen Ureinwohnern. Das ist an wesentlicher Stelle ein Verdienst von Eveline Zorn, Christine Sanz-Stangl & Co.

Auf Initiative der beiden hin starteten letzten September die Deutschkurse für AsylwerberInnen, die in unserer Marktgemeinde Aufnahme gefunden haben. Mittlerweile werden vier Gruppen in den Räumlichkeiten des Pfarrhauses und der NMS unterrichtet und geben Zeugnis vom ausgeprägten Integrationswillen unserer Gäste und vielleicht künftigen MitbürgerInnen, denn praktisch jeder in Hitzendorf gestrandete Flüchtling nimmt das Angebot in Anspruch. Der Lehrkörper ist auch schon auf rund fünfzehn Personen ( Juliane Gerhalter , Michael Gerhalter , Barbara Gissing, Ronald Gjurkowitsch, David Gruber, Julia Gruber, Waltraud Gspurning, Franz Hopfer, Hannah Jaritz, Marina Kostmann, Uschi Langegger-Noakes, Elisabeth Pfeifer-Sieber, Susanne Schrettle, Christa Schwinger -lehrte schon die erste Flüchtlingsfamilie in Hitzendorf die Deutsche sprache, Elisabeth Stangl, Diether Zorn) angewachsen, für das fachliche und pädagogische Knohow bürgen die Initiatorinnen. Die Rohrbacherin Zorn versah vier Jahrzehnte lang Dienst als Lehrerin zuerst an der Hitzendorfer Volks-, dann an der Hauptschule.

Sanz-Stangl, vielen als ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Bibliothek bekannt, hat das Dolmetschstudium für Russisch und Französisch sowie den Studiengang „Deutsch als Fremdsprache“ abgeschlossen und arbeitet vorwiegend in der Erwachsenenbildung. Wenn auch die Kurse offiziell über die Caritas laufen und die Unterrichtenden von der Organisation entlohnt werden, hat noch keiner der Lehrenden ein Honorar für sich behalten. Damit werden nämlich umgehend Unterrichtsmaterialien, Fahrkarten und dergleichen Praktisches mehr angeschafft. Was ist dann der Lohn für die Dienste an den aus ihrer Heimat geflüchteten Mitmenschen? Zorn und Sanz unisono: „Zu sehen, wie begeistert, höflich, willig und dankbar unsere SchülerInnen das Angebot annehmen, ihre Lebensgeschichten zu erfahren, ihre erste Ansprechperson zu sein, sich gegenseitig zu besuchen, echte und nicht gespielte Freude zu erleben, …